Ein wirklich verrücktes Spiel sahen alle Zuschauer, die am Samstagnachmittag Zeit gefunden haben nach Mörsen zu kommen um sich das Derby gegen Marhorst anzuschauen. Das Tabellenschlusslicht konnte am vorherigen Spieltag einen 7:1 Kantersieg landen und begann dementsprechend selbstbewusst und druckvoll. So kam es dann dazu, dass die Mörsener durch einen abgefälschten Weitschuss in Führung gehen konnten. Der SV Marhorst spielte in der ersten Halbzeit nicht den besten Fußball. Zu unkonzentriert und unentschlossen vor allem in der Abwehr kam es zu einigen brennzlichen Situation im eigenen 16er. Nach 14 Minuten gelang Julian Meyer dann ein wahres Traumtor. Aus ca. 20 Metern zog er trocken ab und der Ball landete im Winkel.
Dieses Tor brachte allerdings nicht die gewünschte Sicherheit, im Gegenteil. In der 30. Minute ging der SV Mörsen erneut in Führung – 2:1. Einer, der seit neustem Gefallen am Torschießen gefunden hat bescherte den Marhorstern dann aber noch die „Rettung“ der ersten Hälfte. Nach seinem umjubelten Siegtor in der Vorwoche gegen Ehrenburg schoss Philipp Wilkens auch an diesem Spieltag ein wichtiges Tor. Und was für eins. Von der rechten Seite aus schoss Wilkens den Ball aus spitzem Winkel und ca 25 Meter Torentfernung im hohen Bogen über den Keeper im Tor der Mörsener. Den vier Toren im ersten Teil des Spiels sollten noch weitere sechs im zweiten Durchgang folgen.
In der 15-minütigen Pause hatte Trainer Stefan Schwarze die Möglichkeit Marius Meyer und Christoph Kaunat ins Spiel zu bringen. Die beiden Führungsspieler kamen aus persönlichen Gründen verspätet und konnten aber direkt dazu beitragen, dem Spiel die Wendung zu geben. Kaum wieder zu erkennen spielte Marhorst plötzlich aggressiv, druckvoll und mit Zug zum gegnerischen Tor. Das zahlte sich dann in der 69. Minute aus. Jens Behrensen schoss den Ball, bereits halb sitzend, ins gegnerische Tor. 3:2! Alle die zu dem Zeitpunkt dachten, dass die Partie damit entschieden war, täuschten sich. Es sollten turbulente 15 Schlussminuten folgen. Um es mal vorsichtig auszudrücken: Die Spieler vom SVM werden sich auf zwei Trainingseinheiten einstellen müssen in denen das Verteidigen von Standards nicht ganz unwichtig sein wird. Denn mit einem Doppelschlag in der 76. und 80. Minute, jeweils durch Kopfbälle nach Freistößen konnte Mörsen das Spiel nun seinerseits drehen.
Aber damit noch lange nicht Schluss. Gegen dieses Ergebnis hatte der SV Marhorst noch so einiges einzuwenden. Mit einer unglaublichen Moral und unbändigem Siegeswillen erzwang Marhorst zunächst einen Elfmeter. Notbremse – Rote Karte – Tor Jens Behrensen. Eiskalt verwandelt und somit das 4:4 nach 82 gespielten Minuten. Ein Mann mehr in den letzten 8 Minuten des Spiels. Und dieser Mann mehr war wohl der in der 80. Minute eingewechselte Matthis Westermann. In Gerd Müller Manier schoss er nur eine Minute nach dem Elfmeter den 5:4 Führungstreffer. Auch den Schlusspunkt setzte in der 91. Minute Matthis Westermann. Nach einem Konter über Christoph Kaunat, der den Ball über das halbe Feld brachte und dann schließlich den cleveren Querpass auf Westermann spielte, markierte dieser dann den Endstand zum 6:4.
Ein unglaubliches Spiel mit einem tollen Ende für den SV Marhorst. Mit diesem Sieg konnte man dann zumindest den Samstag auf Platz 1, an der Tabellenspitze verbringen ehe Barver am Sonntag nachlegte. Am Samstag, den 12.04.2014 steigt in Marhorst das Topspiel gegen Barenburg. Da heißt es dann Zweiter gegen Dritter. Um 18:00 Uhr ist Anpfiff. Vielleicht wird´s ja wieder ein solch packendes Spiel wie am vergangenen Samstag.